Der einheitliche Euro-Zahlungsraum: SEPA (Single Euro payments Area)

Wirtschaftsrevue II 2007

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Der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum (Single Euro Payments Area, abgekürzt SEPA) ist ein neuer Schritt auf dem Weg hin zur finanziellen Integration in Europa. SEPA wird die Nutzung von Zahlungsinstrumenten (Überweisungen, Lastschriftverfahren und Kartenzahlung) in ganz Europa (die 27 EU-Länder plus Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz) harmonisieren. Alle Wirtschaftsbeteiligten werden in der Lage sein, grenzüberschreitende Zahlungen in Euro in der gleichen Weise durchzuführen wie inländische Zahlungen in Euro, wobei dieselben Pflichten und Verbindlichkeiten gelten.

Die EU-Institutionen haben sich mit der Richtlinie für den Zahlungsverkehr auf einen harmonisierten Rechtsrahmen für den Zahlungsverkehr geeinigt, während der Europäische Zahlungsverkehrsausschuss, das European Payments Council (EPC), das die Interessen der Banken vereint, den Prozess in einem selbstregulierenden System unterstützt und leitet. Das Eurosystem mit seiner Katalysatorrolle überwacht Fortschritt und Entwicklungen.

Das EPC hat für jedes der SEPA-Zahlungsinstrumente gemeinsame Standards in Form von "Rulebooks" für Überweisungen und Lastschriftverfahren entwickelt sowie einen allgemeineren Rahmen für Kartenzahlungen und Verrechnungs- und Abwicklungsmechanismen. Letztendlich werden allen Nutzern die gleichen Instrumente für Überweisungen und Lastschriften zur Verfügung stehen und überall in Europa leicht zugänglich sein. Jede beliebige SEPA-Zahlkarte wird an jedem Geldautomaten des gesamten einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums akzeptiert werden. Um die neuen Zahlungsstandards zu erfüllen, werden Infrastrukturen angepasst werden müssen und ist mit Konsolidierungen in der Zahlungsindustrie zu rechnen.

SEPA wird in mehreren Phasen eingerichtet. Die Planungsphase ist nun beendet und ab Januar 2008 werden die Banken ihren Kunden neben den bestehenden nationalen Überweisungen die SEPA-Überweisung "SEPA Credit Transfer" anbieten können. Das SEPA-Lastschriftverfahren "SEPA Direct Debit" wird im November 2009 eingeführt werden. Gegen Ende 2010 sollte die Verwendung der nationalen Zahlungsinstrumente eingestellt werden. Bei den Karten werden die Banken bis Ende 2010 brauchen, um alle Standards zu modernisieren. Ab 2011 werden nur noch SEPA-Karten verwendet werden.

In Belgien wird das SEPA-Projekt auf zwei verschiedenen Ebenen organisiert: vom reinen Bankenstandpunkt aus und auf einer umfassenderen Ebene mit allen Wirtschaftsbeteiligten. Es wurde ein Plan für die Umstellung veröffentlicht und regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht. Dank seiner langen Erfahrung bei der Zusammenarbeit zwischen Banken ist der belgische Banksektor eine der führenden Finanzgemeinschaften in Europa bei der Umstellung auf SEPA.