Warum ist die Nationalbank an der Börse notiert?

Das hat einen historischen Grund. Als die Nationalbank nämlich 1850 gegründet wurde, verlieh ihr der Gesetzgeber die Form einer Aktiengesellschaft. Die Privatbanken, die bis dahin das Recht hatten, Banknoten auszugeben, hielten das Kapital der Nationalbank. 1948 wurde das Kapital erhöht, und seither hält der Staat die Hälfte der Aktien. Die andere Hälfte verbleibt im Publikum. Jeder Anleger hat das Recht, sie zu erwerben.

Die Nationalbank ist nicht die einzige Zentralbank, die an der Börse notiert ist. Bevor sie dem Europäischen System der Zentralbanken (ESZB) beitrat, stellte sich die Frage, ob sie so weiterbestehen konnte. Das Europäische Währungs­institut, aus dem die Europäische Zentralbank hervorging, stellte fest, dass die Privataktionäre nicht in der Lage waren, die geldpolitischen Aufgaben der National­bank zu beeinflussen, und hatte keinen Einwand gegen den Fortbestand dieser Situation.