Die Zentralbank ist die “Bank der Banken”. Wie funktioniert das?

Bei der Zentralbank unterhalten die Geschäftsbanken ein Girokonto und können so sehr kurzfristig Geld ausleihen. So holen sich die Banken die Banknoten, die sie (sei es am Schalter oder am Geldautomaten) an ihre Kunden ausgeben müssen, bei der Zentralbank, die das Ausgabemonopol für Banknoten besitzt. Diese belastet deren Girokonten mit den entsprechenden Beträgen.

Die auf dem Konto der Zentralbank gehaltenen Guthaben werden auch für die Begleichung der Schulden der Banken untereinander verwendet. Schließlich kann die Zentralbank auch die Haltung eines Mindestguthabens auf dem Konto vorschreiben: die Mindestreserven.

Alle diese Faktoren schaffen einen Liquiditätsbedarf, der die Banken dazu bringt, bei der Zentralbank Kredite aufzu­nehmen. Durch die Festlegung der Konditionen für diese Kredite beeinflusst die Zentralbank die Zinssätze.

Im Euro-Währungsgebiet erfolgen die Kredite des Eurosystems an die Geschäftsbanken vor allem über ein besonderes Verfahren, das darin besteht, wöchentlich Kredite mit einer Laufzeit von zwei Wochen zu gewähren.

Die Geschäftsbanken müssen bei den Zentralbanken bestimmte Garantien hinterlegen; die in Belgien niedergelassenen Banken müssen dies bei der  Nationalbank tun. Sie geben auch den Kreditbetrag an, den sie aufnehmen möchten, und den Zinssatz, den sie zu zahlen bereit sind, wobei der Mindestsatz vom EZB-Rat festgelegt wird.

Diese Angebote werden von der Nationalbank wie auch von den anderen nationalen Zentralbanken des Eurosystems an die Europäische Zentralbank (EZB) geleitet. Die EZB befindet über die Höhe der Kreditgewährung, wobei sie die Banken bevorzugt bedient, deren Zinsangebot am höchsten war.