Pressemitteilung - WP 208 : Das Taylor-Prinzip und (Un-)Determiniertheit in einem neukeynesianischen Modell mit friktioneller Arbeitslosigkeit und Kompetenzverlust

Das Taylor-Prinzip und (Un-)Determiniertheit in einem neukeynesianischen Modell mit friktioneller Arbeitslosigkeit und Kompetenzverlust

Wir führen im neukeynesianischen Modell von Blanchard und Gali (2008) einen Kompetenzverlust der Arbeitslosen mit friktioneller Arbeitslosigkeit und Reallohnrigidität ein. Bei realistischen vierteljährlichen Werten des Kompetenzverlusts und der Reallohn-rigidität wird das langfristige Verhältnis zwischen Grenzkosten und Arbeitslosigkeit auf einem Arbeitsmarkt europäischer Prägung, auf dem nur wenige Arbeitslose vermittelt werden, positiv, doch auf einem flüssigen Arbeitsmarkt wie in den USA ist dies nicht der Fall. Ist das Verhältnis der Grenzkosten zur Arbeitslosigkeit positiv, erfordert die Determinierung des Gleichgewichts eine passive Reaktion auf die Inflation bei der Zinssetzungsregel der Zentralbank, zumindest dann, wenn diese Regel ausschließlich auf die Inflation ausgerichtet ist. Fügt man der Zinssetzungsregel das Ziel eines Produktions- oder Beschäftigungsgleichgewichts hinzu, lässt sich die Determiniertheit leichter wiederherstellen. Indeterminiertheit führt durch einen negativen „Sonnenflecken“-Schock zu einen extrem lang anhaltenden Anstieg der Arbeitslosigkeit.