Pressemitteilung - WP 194 : Handel mit China und Verbesserung der beruflichen Qualifikation: Erkenntnisse aus belgischen Unternehmen

Handel mit China und Verbesserung der beruflichen Qualifikation: Erkenntnisse aus belgischen Unternehmen

published as CEPR Discussion Paper n° 8188.

Anhand von Daten belgischer Unternehmen aus dem Zeitraum von 1996 bis 2007 untersuchen wir die Auswirkungen von Importen aus China und anderen Niedriglohnländern auf das Wachstum von Unternehmen, Personalabgänge und die Verbesserung der beruflichen Qualifikation. Zu diesem Zweck betrachten wir branchen- und unternehmensspezifische Importe nach Herkunftsland und unterscheiden zwischen der Produktionsverlagerung von Endprodukten und Zwischenprodukten auf Unternehmensebene. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl der branchenspezifische Wettbewerb bei den Importen als auch die Auslagerung der Produktion von Unternehmen nach China einen Rückgang des Stellenwachstums bei den Unternehmen und eine Verbesserung der beruflichen Qualifikation zur Folge haben. Branchenspezifische Importe hingegen haben keine Auswirkungen auf die Überlebenschancen belgischer Unternehmen, während die Verlagerung der Produktion von Endprodukten nach China die Überlebenschancen eines Unternehmens sogar erhöhten. Auf die berufliche Qualifikation wirken sich chinesische Importe besonders stark aus. Die Konkurrenz aus China bei den Industrieimporten trägt zu einem Anstieg der qualifizierten Mitarbeiter (außerhalb des Produktionssektors) in belgischen Unternehmen in Höhe von 42% (20%) während des Betrachtungszeitraums bei, wobei sich diese Effekte, ebenso wie der Rückgang der Beschäftigungszahlen, hauptsächlich auf die Industriezweige mit geringem Technologiegehalt beschränken. Die Auslagerung der Produktion von Unternehmen nach China führt außerdem zu einem leichten, aber dennoch signifikanten Anstieg des Anteils an nicht in der Produktion beschäftigten Mitarbeitern. Diese Änderung in der Beschäftigungsstruktur steht im Einklang mit den Prognosen von Offshoring-Modellen und der Theorie von Schott (2008) bezüglich des Qualitätsanstiegs ("moving up the quality ladder"). Alle Ergebnisse halten einer IV-Schätzung stand.