Pressemitteilung - WP 191 : Die Auswirkungen nominaler und realer Lohnrigidität nach unten: ein individueller sektorenspezifischer Ansatz

Die Auswirkungen nominaler und realer Lohnrigidität nach unten: ein individueller sektorenspezifischer Ansatz

published in the Journal of the European Economic Association, 8(2-3), April May 2010, pp. 487-496.

Dieses Working Paper hat zu einer Veröffentlichung geführt in Journal of the European Economic Association, S. 487-496, April 2010.

Dieses Papier stellt Schätzungen vor, die auf individuellen Daten über die nominale und reale Lohnrigidität nach unten in 13 verschiedenen Sektoren in Belgien, Dänemark, Spanien und Portugal beruhen. Unsere Methodologie ist an dem jüngst für das International Wage Flexibility Project entwickelten Ansatz ausgerichtet, demzufolge der Widerstand gegen Nominal- und Reallohnkürzungen anhand der Abweichungen der individuellen Verteilung von Lohnveränderungen von einer kontrafaktischen Verteilung, welche sich bei einer fehlenden Lohnrigidität durchgesetzt hätte, gemessen wird. Wir beurteilen die Bedeutung von arbeitnehmer- und firmenspezifischen Besonderheiten bei der Ausprägung von Rigiditäten. Darüber hinaus stellen wir unsere Beurteilung der Lohnrigiditäten in den Kontext der untersuchten strukturellen Gegebenheiten des Arbeitsmarktes, wie z.B. Tariflohnverhandlungen, variable Lohnpolitik und Bedeutung der Produktmarktkonkurrenz. So konnten wir feststellen, dass firmenspezifische Tarifverträge in Ländern mit einer vorwiegend zentralisierten Lohnfestsetzung das Ausmaß der Reallohnrigidität verringern. Diese Erkenntnis legt die Schlussfolgerung nahe, dass ein gewisses Maß an Dezentralisierung in zentralisierten Ländern Firmen die Möglichkeit gibt, die Löhne nach unten anzupassen, wenn sich die Marktbedingungen verschlechtern.