Pressemitteilung WP 175: Mikrodaten über nominale Rigidität, Inflationspersistenz und optimale Geldpolitik

Die geldpolitische Debatte wurde bisher überwiegend durch das bekannte Calvo-Modell mit Indexierung (Christiano, Eichenbaum und Evans (2005)) und das „Sticky Information“-Modell (Mankiw und Reis (2002)) beeinflusst. Die Stärke dieser beiden Ansätze besteht darin, dass sie eine Erklärung für die Inflationspersistenz liefern können. Allerdings stimmen beide Theorien nicht mit den Mikrodaten über die Preisentwicklung überein. Dieses Papier bewertet die Auswirkungen einer Geldpolitik, die aus der Sicht der Modelle optimal erscheint, die die Mikrodaten unberücksichtigt lassen. Für die Untersuchung wird ein Generalized Taylor Economy-Modell (GTE) (Dixon und Kara (2007)) verwendet. Obwohl es bezüglich der Inflationspersistenz keine substanziellen Unterschiede zwischen dem GTE-Modell und seinen bekannten Alternativen gibt, zeigt sich ein Unterschied in Bezug auf die Mikrodaten insofern, als dass es mit diesen übereinstimmt. Die in diesem Papier dargestellten Erkenntnisse legen nahe, dass geldpolitische Schlussfolgerungen stark davon beeinflusst werden, ob Inflationspersistenz in Übereinstimmung mit den Mikrodaten entsteht, und dass eine Geldpolitik, die aus Sicht der Modelle optimal erscheint, jedoch nicht mit den Mikrodaten übereinstimmt, bedeutende Wohlfahrtsverluste im GTE zur Folge haben kann.