Pressemitteilung WP 163: Der junge Lamfalussy: ein empirischer, politisch orientierter Wachstumstheoretiker

Alexandre Lamfalussy übte großen Einfluss auf die währungspolitische und finanzielle Einigung Europas aus. In diesem Papier analysieren wir die Arbeit des „jungen Lamfalussy“ von Mitte der 1950er bis Mitte der 1960er Jahre. Lamfalussy begann seine Karriere als Akademiker und konzentrierte sich dabei auf die Wachstumstheorie sowie belgische und europäische Wachstumsmuster der Nachkriegszeit. Seine Arbeit gilt nach wie vor als prägend für die jüngste Literatur über das Wirtschaftswachstum im Europa der Nachkriegszeit. Sie passt in die Keynesianische Tradition: So bezogen die Rahmenbedingungen der Analysen Lamfalussys ihre Inspiration nicht selten aus Keynesianischen Modellen. In seiner Analyse hob er Teufels- und Engelskreise in der Wirtschaft hervor und in seinen politischen Schlussfolgerungen zeigte er sich als eindeutiger Anhänger einer stärkeren Planung. Doch bestimmte, auch für die spätere Arbeit Lamfalussys typische Elemente waren bereits vorhanden, darunter eine starke europäische Überzeugung und ein eklektischer Ansatz gegenüber der Wirtschaft, welcher Wirtschaftstheorie und empirische Daten wunderbar verquickte, um grundsätzliche wirtschaftspolitische Probleme zu erörtern.