Pressemitteilung WP 161: Handel, Löhne und Produktivität

Wir entwickeln ein neues allgemeines Gleichgewichtsmodell, das den Handel mit heterogenen Unternehmen, variable Nachfrageelastizitäten und endogene Löhne erfasst. Eine Handelsintegration begünstigt Lohnkonvergenz, verstärkt den Wettbewerb und zwingt ineffiziente Unternehmen zur Aufgabe ihrer Geschäftstätigkeit, was wiederum die Gesamtproduktivität beeinflusst. Da Löhne und Produktivität endogen bedingt sind, eignet sich unser Modell optimal für die Untersuchung der Auswirkungen einer Handelsintegration auf die Gesamtproduktivität und die Faktorpreise. Anhand von Daten über den interregionalen Handel zwischen den USA und Kanada definieren wir unter Ansatz der allgemeinen Gleichgewichtsnebenbedingungen des Modells zunächst theoriebasierte Gravitationsgleichungen. Dies ermöglicht die Messung der Grenzeffekte und deren Unterteilung in “reinen” Grenzeffekt, relative und absolute Lohneffekte sowie einen Selektionseffekt. Anhand der in der Modellschätzung bestimmten Parameterwerte quantifizieren wir anschließend die Auswirkungen einer Abschaffung der amerikanisch-kanadischen Grenze auf Löhne, Produktivität, Preiserhöhungen, Exporteuranteil, Umfang und Vielfalt der hergestellten und konsumierten Güter sowie den Wohlstand. Zum Abschluss nehmen wir eine ähnliche Quantifizierung der regionalen Bevölkerungsentwicklung vor.