Pressemitteilung WP 156: Branchenspezifische Unterschiede bei der Lohnrigidität nach unten: Beschäftigtenstruktur, Lohnverhandlungsinstitutionen, Technologie und Wettbewerbssituation

published in the Journal for Labour Market Research, Vol. 45, No 1, 2012, pp. 7-22

Dieses Papier untersucht, inwieweit Unterschiede in der Lohnrigidität durch Unterschiede in der Beschäftigtenstruktur, der Wettbewerbssituation, der Technologie oder der Lohnverhandlungsinstitutionen erklärbar sind. Die Untersuchung erfolgt anhand des von Dickens und Goette (2006) entwickelten Messverfahrens für die Reallohnrigidität nach unten (DRWR). Sie stützt sich auf einen umfangreichen administrativen Datensatz, bestehend aus Arbeitnehmer- und Arbeitgeberdaten für den Zeitraum zwischen 1990 und 2002. Unsere Ergebnisse zeigen einerseits, dass die Reallohnrigidität von Angestellten deutlich höher ist, hingegen niedriger bei älteren Arbeitnehmern oder solchen mit höherem Einkommen oder höheren Leistungsprämien. Andererseits werden branchenspezifische Unterschiede in der Reallohnrigidität nach unten durch die Wettbewerbssituation, Firmengröße, Technologie und Lohnverhandlungsinstitutionen beeinflusst. Darüber hinaus konnten wir feststellen, dass die Lohnrigidität in wettbewerbs- und lohnkostenintensiven Branchen sowie in Branchen mit tariflich geregelten Löhnen höher ist als in solchen mit betriebsspezifischen Tarifverträgen.