Pressemitteilung WP 154: Institutionelle Merkmale von Lohnverhandlungen in 23 europäischen Ländern, den USA und Japan

published in Ekonomia, 12(2), Winter 2009, pp. 57-108

Der vorliegende Bericht enthält Informationen zu den Lohnverhandlungen, die anhand eines standardisierten Fragebogens erfasst wurden. Die vorgelegten Informationen stammen aus den Jahren 1995 und 2006. Sie betreffen vier Branchen sowie die Wirtschaft insgesamt in 23 europäischen Ländern, den USA und Japan. Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehört in den meisten Ländern ein hohes Maß an Regulierung der Lohnfestlegung. Obwohl die Mitgliedschaft in Gewerkschaften in vielen Ländern gering ist, ist der Einfluss der Gewerkschaften hoch und in fast allen Ländern gibt es eine Art landesweit gültigen Mindestlohn. In den meisten Ländern werden Lohnverhandlungen auf mehreren Ebenen geführt, wobei die Branchenebene nach wie vor die wichtigste Rolle spielt. Doch auch die Verhandlungen auf Unternehmensebene gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die durchschnittliche Laufzeit der Tarifvereinbarungen liegt zwischen einem und drei Jahren. Die meisten Vereinbarungen werden an die Preisentwicklung angelehnt, und elf Länder verfügen über ein Indexierungssystem, nach dem sich die Löhne richten. Aus der Cluster-Analyse ergeben sich drei Ländergruppen für die an der Lohnfestsetzung beteiligten Institutionen.