Pressemitteilung WP 135: Unvollständige Wechselkursüberwälzung: die Bedeutung von Vertriebsdienstleistungen und variabler Nachfrageelastizität

Dieses Papier untersucht, welche Mechanismen den durch Wechselkursschwankungen verursachten Preisdruck eindämmen. Zusätzlich zu den in „Sticky-Price”-Modellen häufig verwendeten Reibungen, berücksichtigt es gleichzeitig zwei weitere Mechanismen, die in der Fachliteratur bisher getrennt betrachtet wurden: die variable Nachfrageelastizität gemäß Kimball (1995) und Vertriebsdienstleistungen in Form von nicht handelbaren Gütern, wie bei Corsetti und Dedola (2005) beschrieben. Das Papier erläutert die Rolle dieser Mechanismen und beurteilt die quantitative Bedeutung dieser theoretischen Erklärungen für eine Wechselkursüberwälzung auf ein breites Preisspektrum, sowie für den realen Wechselkurs und die Handelsbilanz. Die Segmentierung nationaler Märkte anhand von Vertriebsdienstleistungen und unvollständigem Wettbewerb mit variablen Handelsspannen liefern wichtige Erkenntnisse für die beobachtete Importpreisstabilität „an der Grenze“. Diese Mechanismen tragen somit zur Erklärung der beobachteten Stabilität der Importpreise in lokaler Währung bei Preisverträgen mit realistischen Laufzeiten bei.